„Bilder in der Musik“ – unter diesem Motto möchte das Konzertante Blasorchester des Musikvereins Haßloch am 13. April sein Publikum begeistern. Mit kühnen Pinselstrichen seines Taktstockes zaubert Dirigent Wolfgang Neidhöfer leuchtende Klangfarben und klare Linien ebenso wie feine Schattierungen auf die orchestrale Leinwand.
Knapp 40 Musikerinnen und Musiker machen verschiedenste Bilder als aufregendes Hörerlebnis erfahrbar. Die Gemälde der alten holländischen Meister Rembrandt („Die Nachtwache“, 1642) und Vermeer („Der Liebesbrief“, 1669/70) sind weltbekannt und können im Rijksmuseum Amsterdam besichtigt werden. In Haßloch indes kann man sie hören, bearbeitet von einem modernen holländischen Meister der sinfonischen Blasmusik, Johan de Meij.
Um 1950 strebte die internationale Künstlergruppe CoBrA (benannt nach den Heimatstädten der Gründungsmitglieder: Copenhagen, Brüssel und Amsterdam) eine Abkehr vom Surrealismus und eine Wiederbelebung des Expressionismus mit neuen Mitteln an. Es entstanden Bilder wie „Obhobning“ (Anhäufung), „La jeune fille et la mort“ (Das junge Mädchen und der Tod), „Orgeldraaier“ (Drehorgelmann) oder „Le rythme joyeux de la ville“ (Der fröhliche Herzschlag der Stadt). Auch bei diesen sorgte ein Niederländer, der Komponist und Arrangeur Jan Bosveld, für die Umsetzung in eine musikalische Partitur. In verschwenderischer Klangvielfalt entstehen akustische Abbilder der ausdrucksstarken gemalten Originale. Es ist spannend, all diese zur visuellen Erfahrung konzipierten Gemälde plötzlich in einer neuen Dimension als klangliches Erlebnis wahrzunehmen.
Genauso spannend aber ist es, bisher ungemalte Bilder überhaupt erst durch Musik vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Dies gelingt meisterhaft mit Camille Saint-Saëns’ großem Konzertmarsch „Orient et Occident“, in dem sich in vielen kleinen Szenen das Abend- und das Morgenland begegnen. Der „Red Rock Mountain“ ist eine traumhaft schöne und beeindruckende Bergformation in Pennsylvania im Osten der USA. Erhebend ist das Erscheinungsbild des Berges, bewegend die Morgendämmerung über dem Gipfel, grandios das monumentale Panorama im gleißenden Licht der voll erstrahlenden Mittagssonne.
Auch bewegte Bilder werden erst durch Musik wirklich lebendig. Wäre „Fluch der Karibik“, die Geschichte um Piratenkapitän Jack Sparrow, zu einem solchen Welterfolg geworden ohne den prägnanten Soundtrack von Klaus Badelt und Hans Zimmer? Vermutlich nicht. Die Verfilmung des Musicals „West Side Story“ von 1961 ist bis heute hochemotional und aufwühlend, zum einen wegen der tragischen und unglücklich scheiternden Liebe zwischen Tony und Maria, vor allem aber wegen der kraftvollen, intensiven und durch und durch überwältigenden Musik von Leonard Bernstein.
All dies und noch mehr erwartet die Zuhörerinnen und Zuhörer im Frühjahrskonzert 2024 des Musikvereins Haßloch. Machen Sie sich ein Bild davon!
Samstag, 13.04.2024, 19:30 Uhr,
Hannah-Arendt-Gymnasium, Haßloch
Der Eintritt ist frei!
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